Wir sind zutiefst sexuelle Wesen. Wenn wir nach dem Sinn des Lebens fragen, so fällt den wenigsten „die Erhaltung der Art“ ein. Wir denken an…
Sexualität in der Paarbeziehung
Trotz aller sexueller Freiheit, die wir heute theoretisch genießen können, wird das Thema Sexualität in unserer Gesellschaft tabuisiert. Sexualität in Paargesprächen und das Äußern von sexuellen Bedürfnissen, Fantasien, Vorlieben und Wünschen kommt kaum vor, da Sexualität häufig mit Scham behaftet ist. Deshalb wird nur selten offen und frei darüber gesprochen.
Nehmen wir beispielsweise das Wort „Schamlippen“: Hier ist die Scham gleich eingepreist. Welche Reaktionen würden wir provozieren, wenn wir plötzlich von „Lustlippen“ sprechen? Wäre es Ihnen peinlich? Wären Sie gehemmt? Sie wären nicht allein. Aufklärung durch die Eltern hat in heute erwachsenen Paarbeziehungen kaum stattgefunden. Unsere Sozialisierung und Erziehung lässt/ließe alleine diese kleine sprachliche Veränderung mehr oder minder unbewusst nicht zu.
Die Rolle der Medien
Die Lust wabert im Nebel unserer Vorstellungen, hinter verschlossenen Türen, unter der Bettdecke, im Dunkeln und wird in den Medien projiziert. Wir finden Sie in Bildern, im Film oder in Liedern.
Die Rolle der Medien spielt in unserer heutigen Zeit was das Thema Sexualität betrifft eine entscheidende Rolle. Speziell die ständige Verfügbarkeit und der Konsum pornografischer Inhalte im Internet verzerren unser „verklemmtes“ Bild von Sexualität zusätzlich. Wie kommt es zu dieser Verzerrung?
Ein Porno ist ein Actionfilm, meistens gemacht für die, vor allem männliche, Sicht auf Sexualität. Hier werden Wünsche, Vorstellungen und Fantasien bedient, die in den meisten Paarbeziehungen nicht gelebt werden und gleichzeitig einen enormen Druck, sowohl auf bei Männern als auch Frauen aufbauen. Die Vorstellung einer ständigen Verfügbarkeit der Lust auf Knopfdruck, jederzeit bereit sein zu müssen und jederzeit alles mitmachen zu müssen.
Pornokonsum in Paarbeziehungen
Was passiert, wenn einer der Partner Pornos konsumiert und dabei „erwischt“ wird? Dann tauchen Zweifel auf: Ist mein Partner „pervers“? Bin ich nicht mehr gut genug? Reiche ich nicht mehr aus? Was ist es, worum geht es und was macht es mit uns? Wir bieten in unserer Praxis Raum für diese schwierigen Gespräche. Wir helfen über all diese Themen, und viele mehr, sprechen zu können und helfen ihnen als Paar einen gemeinsamen Weg zu finden.
Aus der Praxis: Die Realität und der Alltag sehen aber anders aus
In unserer Praxis begegnen uns häufig Paare, bei denen Sexualität ein Thema ist, entweder, weil sie nicht (mehr) vorkommt oder weil die Art der Sexualität für beide Partner unbefriedigend ist. Wir unterstützen sie dabei, wieder befriedigende Sexualität erleben zu können.
Immer ist unbefriedigende Sexualität – sofern Sie nicht organisch bedingt ist – ein Symptom für etwas, was in der Paarbeziehung nicht gut läuft – oder aber dafür, dass die Beziehung nicht funktioniert.
Die Qualität der Bindung zu einem anderen Menschen entscheidet darüber, welche Art von Sex wir haben, welche Art von Befriedigung wir daraus ziehen und welche Auswirkungen dies auf unsere Beziehung hat und unseren Selbstwert hat.
Trotz des 21. Jahrhunderts und aller scheinbaren Aufklärung gibt es eine männliche und eine weibliche Sexualität. Männer benötigen in Paarbeziehungen in den meisten Fällen Sexualität um Bindung zu spüren. Frauen in Paarbeziehungen hingegen, benötigen in den meisten Fällen Bindung um Sexualität zu leben.
Alltag „frisst“ nicht nur Liebe auf, sondern verhindert auch Sexualität.
Warum ist das so?
Eine Erklärung auf neurobiologoscher/hormoneller Ebene:
Beruflicher Stress, Stress durch die Kinder, Freizeitstress, Digitalisierung und ständige Erreichbarkeit auch aus dem Bett heraus, lässt zum Beispiel den Cortisolspiegel steigen, ein Indiz dafür, das einer oder beide Partner mit einem oder mehreren Problemen stärker belastet ist, als es für sie gut ist. Dieser Zustand geht einher mit einem hohen oder sehr hohen Cortisolspiegel. Ein zu hoher Cortisolspiegel senkt unsere Fähigkeit zu entspannen. Wir sind schneller gereizt und weniger lustvoll, weil unserer Testosteronspiegel bei beiden Geschlechtern gesenkt wird. Der Blutdruck steigt, die Schilddrüsenfunktion wird verändert. Und dies ist nur eine Seite.
Es gibt rund um das Thema Sexualität noch viele Störungsbilder wie:
Verminderte sexuelle Lust bei Männern und Frauen
Erektionsprobleme und andere Funktionsstörungen beim Mann (z.B. vorzeitiger Samenerguss)
Anorgasmie (Schwierigkeit einen Orgasmus zu erreichen)
Vaginismus (Scheidenkrampf)
Sexualität als Problem in einer ansonsten intakten Beziehung
Sexuelle Abweichungen oder Anomalien
Fremdgehen als Ausdruck von Beziehungsproblemen
Sexuelle Funktionsstörungen bei Frauen (z.B. unzureichende Scheidenfeuchtigkeit, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr)
Angst vor sexuellen Aktivitäten
Exzessiver Konsum von Pornografie
Sexualität im fortgeschrittenen Alter
Veränderungen der Sexualität in den Wechseljahren
Mit all diesen Themen sind Sie bei unserer Sexualtherapie in Berlin richtig. Wir nehmen uns die Zeit für Sie, die Sie brauchen, um wieder eine erfüllte Sexualität erleben zu können.
Die Paartherapeuten von Paar zu Paar
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